Was ist Ki?

Das Wort "Ki" stammt aus dem japanischen und bedeutet Lebenskraft bzw. Lebensenergie.

In vielen Kulturen kennen und leben die Menschen mit ähnlichen Konzepten der Lebenskraft. So wird es in China "Chi", in Korea "Gi", in Hawaii "Mana" und im Hinduismus "Kundalini" genannt. Auch in weiteren Kulturkreisen wie bei den Druiden, Azteken oder im alten Ägypten war die Lebensenergie bekannt. In Übersetzungen findet man neben Lebenskraft und Lebensenergie Begriffe wie universelle Energie, Schöpfungsenergie, göttliche Energie oder mystisches Feuer.

Es gibt viele Wege, um seine Lebenskräfte zu mobilisieren, zu stärken oder bewusst zum Einsatz zu bringen. So gibt es Kontemplations-, Meditations- und Wahrnehmungstechniken oder körperliche Übungen bis hin zur Kampfkunst, die über die eigentliche (Körper-)Technik hinaus auch auf der seelischen und geistigen Ebene wirken. In diesem Zusammenhang stehen auch die Ki-Erfahrungen.

Wie spürt man sein Ki?

Ki-Erfahrungen bauen auf Beziehungen zu anderen Personen auf. Anders als in anderen Traditionen übt daher nicht jeder für sich, sondern die Übungen werden in Gruppen zu mindestens zwei Personen ausgeführt. Es wird dadurch ein Beziehungsfeld erzeugt, durch welches alltägliche Strukturen analog wahrgenommen werden können.

Beispielsweise versucht eine Person die andere aus ihrer Körperposition zu bringen oder sie an etwas zu hindern.

 

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Die mit dem Konflikt konfrontierte Person spürt dadurch zunächst ihre eigene Körperempfindung, z.B. Muskelanspannung oder flaues Gefühl im Bauch und lernt diese zuzulassen, zu akzeptieren und bei sich zu bleiben. Zur Auflösung der Situation können gefühlte Bilder und Empfindungen einbezogen werden. Sie helfen, bei festgefahrenen Situationen die Perspektive auf das Ereignis zu wechseln und wieder bei sich anzukommen.

Dadurch entwickelt sich quasi von selbst eine Stärkung der persönlichen inneren Haltung, die auch nach außen präsent wird. Für die den Konflikt auslösende Person ist diese Präsenz gleichsam spürbar; ihre störende Handlung kann nur noch schwer oder gar nicht mehr aufrecht erhalten werden.

Durch solche Übungen werden persönliche Anteile bewusst, welche im Alltag begrenzend oder behindernd wirken. Dabei geht es nicht darum, dass ein erlernter Zustand in den Alltag umgesetzt wird. Ki ist kein Zu-Stand sondern fließend, d.h. jede Situation wird neu und unvoreingenommen wahrgenommen, jede Begegnung darf andere Empfindungen und Gefühle hervorbringen. Ki-Erfahrungen können unterstützen und inspirieren, sich auf das Leben einzulassen, so wie es ist, und das eigene Potential zu erkennen und umzusetzen.